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Zwischen den Stühlen: Kinder mit Migrationshintgrund an deutschen Schulen-Ayla Ber

 

 

Die deutsche Gesellschaft ist mit der Zeit multikulturell geworden, was sich in der Begegnung von Menschen verschiedener kultureller und linguistischer Hintergründe in den Institutionen des deutschen Bildungssystems widerspiegelt. Obwohl sich die kulturelle Heterogenität im Grundsatz als etwas Positives betrachten lässt, stellt sie jedoch eine große Herausforderung für die SchülerInnen dar. 

Auch wenn sie in Deutschland geboren wurden, erfahren die Jugendliche mit Migrationshintergrund das Gefühl der inneren Zerrissenheit, oder anders formuliert, sie sitzen förmlich zwischen zwei Stühlen. Auf der einen Seite steht die Kultur des Gastlandes mit ihren Konventionen und Werten, auf der anderen Seite werden im Elternhaus, Normen und Werte der Kultur der Ursprungslandes vorgelebt. Die logische Folge davon ist, dass sich diese Gruppe von SchülerInnen keiner Seite richtig angehörig fühlt. Daraus ergibt sich ein ernstzunehmendes Spannungsfeld. 
Aus diesem Spannungsfeld heraus kommt es bei den betroffenen Jugendlichen logischerweise zu Identitätsproblemen. Es steht fest, dass sie den Konventionen, die in ihrem engen Umkreis herrschen, folgen müssen, wohingegen andere Werte und Konventionen von der Zielgesellschaft, z. B. in den Schulen, propagiert werden. Dadurch gerät auch ihre soziale Identität ins Wanken. Um zu verstehen, was mit dem Begriff „soziale Identität“ gemeint ist und was sie umfasst, sollte man sie an dieser Stelle sehr kurz skizzieren. Soziale Identität im Allgemeinen äußert sich im Rollenverständnis. „Typische“ Verhaltensweisen und Werte werden ganz selbstverständlich angenommen und sowohl von der Familie als auch vom engen Umfeld erwartet. Soziale Identität spiegelt sich in den sozialen Kontakten und der Wahrnehmung von Menschen außerhalb des sozialen Gefüges wider. Sie entscheidet über Sympathien und Antipathien der einzelnen Individuen zu anderen Menschen und Gruppen ihres Umfeldes, wodurch sie die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe signalisieren. Durch das Verlassen des geschützten familiären Umfeldes und durch die Konfrontation mit dem Anderen, verändert sich bei den SchülerInnen die Wahrnehmung der eigenen Position innerhalb des, bis dahin stabilen, sozialen Gefüges, insbesondere die Familie und die Gruppenzugehörigkeit betreffend. Wie stark sich der Wandel vollgezogen hat, kann man daran feststellen, wie sehr sich die Jugendlichen mit Migrationshintergrund in die deutsche Gesellschaft integriert haben oder nicht. In einem engen Zusammenhang mit der sozialen Identität der Jugendlichen mit Migrationshintergrund stehen auch ihre konkreten Lebensinhalte und - bedingungen, die ihre psycho- soziale Situation in Deutschland ausmachen. 
Der Erfolg und Misserfolg der Schüler Innen mit Migrationshintergrund hängt Wesentlichen davon ab, inwieweit sie in den Bildungsinstitutionen als Ort des Lernens, Lehrens und Förderns integriert sind. Man kann beobachten, dass viele Jugendliche, die im Spannungsfeld zweier Kulturen aufwachsen, oftmals den an sie gestellten Anforderungen nicht gerecht werden und dadurch schlechtere Chancen im deutschen Bildungssystem und später auf dem Arbeitsmarkt haben.

Wie kann man diese Schülerinnen fördern?

Wie kann man Sie in die Gesellschaft integrieren?

Das sind Fragen, die ich in weiteren Beiträgen beantworten möchte.

Ayla Ber